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Die BU beim DVR-Kolloquium „Infrastrukturelle Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit“

Im Dezember letzten Jahres hatte der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) zum Kolloquium nach Berlin geladen. Für  alle, denen es so geht, wie es mir ging: Kolloquium ist lateinisch und bedeutet Gespräch und/oder fachlicher Gedankenaustausch. Dieser sollte in Form von Fachvorträgen und einer Podiumsdiskussion stattfinden.

Der Veranstaltungsort war der große Saal im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Begleitet habe ich Rolf „Hilton“ Frieling, weil man auf solchen Veranstaltungen nicht allein auftaucht. Denn, mal ganz ehrlich,  Verkehrssicherheit ist weder mein Lieblings-, noch mein Fachthema innerhalb der BU. Außerdem muss ja einer diesen Bericht hier schreiben.

Der DVR lud nach Berlin ein!                       Fotos: DVR

Es wissen alle, dass unsere Straßen sicherer gebaut werden könnten. Genauso ist aber bekannt, dass dazu vielerorts das Geld fehlt. Also sollte diskutiert werden, ob es nicht auch wirkungsvolle infrastrukturelle Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit „für kleines Geld“ gibt. Folgende Fragestellungen waren dazu als Diskussionsgrundlage vorgegeben:

  1. Wie lassen sich Gefahren präventiv erkennen und beseitigen?
  2. Welche effektiven und preis werten Möglichkeiten gibt es, um Straßen sicherer zu gestalten?
  3. Wo liegen die Grenzen einfacher Maßnahmen?

Diesen und weiteren Themen rund um die Verbesserung der Straßenverkehrsinfrastruktur widmeten sich Experten aus Politik, Wissenschaft und Forschung sowie aus Industrie und Verbänden. Im Verlauf des Tages wurden vier Fachvorträge gehalten und anschließend eine Podiumsdiskussion geführt. Unter dem Strich können wir festhalten, dass die meisten Maßnahmen schon im „Merkblatt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf Motorradstrecken (MVMot)“ festgehalten und beschrieben sind. An der Erstellung des MVMot hatte die BU  maßgeblich mitgewirkt. Auch in die derzeitige Überarbeitung des MVMot sind wir intensiv eingebunden.

                  
D
r. Walter Eichendorf                             Jürgen Gerlach,

              DVR-Präsident                          Bergische Universität Wuppertal

Zwei Feststellungen aus der Veranstaltung möchte ich hier noch erwähnen.
Professor Jürgen Gerlach von der Bergischen Universität Wuppertal stellte fest, dass sich 80% der Unfälle auf zehn Prozent der Verkehrs flächen ereignen. Um kosteneffizient zu arbeiten, müsse man sich bei der Verbesserung der Infrastruktur also auf diese Stellen konzentrieren.
Professor Kurt Bodewig, Präsident der Deutschen Verkehrswacht und DVR-Vizepräsident, formulierte im Abschlussbericht der von ihm geleiteten „Kommission für nachhaltige Infrastrukturfinanzierung“: „Wir betreiben
Vermögensverzehr in der Infrastruktur.“ Ich übersetze das mal so: wir verschleißen unsere Straßen, erneuern sie aber nicht im ausreichenden Umfang. Des Weiteren passen wir auch nichts an die neuen Verkehrsverhältnisse an. Wenn das so weitergeht, werden irgendwann Off-Road-Motorräder die einzigen sein,  die noch fahren können.

Viel interessanter für uns als die Vorträge waren die Kaffeepausen, in denen wir feststellen konnten, dass die Biker Union e.V. mittlerweile einen enormen Bekanntheitsgrad in den Behörden und Fachgremien erreicht hat. In den Gesprächen hat sich sehr schnell herausgestellt, dass man weiß, was die Biker Union e.V. alles macht und dass man uns sehr ernst nimmt. Erfreulich und aussagekräftig fand ich, dass viele Tagungsteilnehmer von sich aus auf uns zukamen, um über die einzelnen Vorträge und den Sachstand unserer Arbeit zu diskutieren.

Podiumsdiskussion

Man konnte feststellen, dass unsere politische Arbeit Früchte trägt. Es hat sich gezeigt, dass der Aufwand, die Kontinuität und unsere mittlerweile erlangte Fachkompetenz anerkannt werden. Das nutzt uns bei allen politischen Themen. Denn nur, wen man ernst nimmt, der kann auch auf Dauer etwas erreichen.
Ride Free
Tedy

NewsDatum: 
01.05.2015

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